Der Schutz von Menschen, die Einhaltung von Standards und die Ermöglichung intelligenterer Maschinen.
Während Fabriken, Lager und mobile Maschinen immer intelligenter und autonomer werden, bleibt eines konstant: Sicherheit steht an erster Stelle. Funktionale Sicherheit, also das Prinzip, dass Maschinen vorhersehbar und zuverlässig reagieren müssen, um Menschen und Prozesse zu schützen, ist längst kein Nischendasein mehr. Sie ist heute von zentraler Bedeutung für Innovation, Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit in allen Branchen.
Der Faktor Mensch: Schutz von Menschen in komplexen Umgebungen
Industrieumgebungen sind heute dynamischer denn je. Menschen arbeiten Seite an Seite mit Robotern, AGVs und autonomen Maschinen. Diese Maschinen sind schneller, leistungsfähiger und immer unabhängiger, was bedeutet, dass auch die Risiken größer sind.
Funktionale Sicherheit sorgt dafür, dass Maschinen nicht gefährlich ausfallen, wenn etwas schief geht. Stattdessen begeben sie sich in einen sicheren Zustand. Ganz gleich, ob es sich um ein automatisiertes Fahrzeug handelt, das kontrolliert stoppt, oder um einen Roboterarm, der mitten im Zyklus anhält, diese Sicherheitsvorkehrungen verhindern Unfälle, bevor sie passieren.
Der Geschäftsfaktor: Erfüllung von Standards und Marktanforderungen
Es geht nicht nur um Compliance, obwohl Compliance unerlässlich ist. Vorschriften wie IEC 61508, ISO 13849-1 und die EU-Maschinenverordnung 2023/1230 verlangen zertifizierte Sicherheitsfunktionen für Maschinen, die auf den europäischen und globalen Markt kommen. Ohne diese Zertifizierungen riskieren Unternehmen Verzögerungen, Rückrufe oder sogar den Ausschluss von Schlüsselmärkten.
Für vorausschauende Hersteller ist funktionale Sicherheit jedoch mehr als nur ein Abhaken von Kästchen. Durch die Berücksichtigung der Sicherheit von Anfang an, beginnend mit der Gefahren- und Risikoanalyse, können sie Maschinen konstruieren, die an sich ändernde Normen und zukünftige Anforderungen angepasst werden können. Vernetzte Sicherheit spielt eine Schlüsselrolle, da sie die Unterstützung mehrerer Protokolle mit minimalem Aufwand ermöglicht und gleichzeitig die Entwicklungszeit verkürzt und die Zertifizierung vereinfacht.

Abbildung 1. EU- und USA-Safert-Normen.
Der Innovationsfaktor: Autonomie und Effizienz ermöglichen
Sicherheit und Produktivität müssen kein Widerspruch sein. Tatsächlich kann vernetzte Sicherheit neue Möglichkeiten für die Effizienz eröffnen. Während herkömmliche Sicherheitssysteme oft ganze Maschinen lahmlegen, sorgen moderne vernetzte Sicherheitsfunktionen dafür, dass die SPS nur die notwendigen Teile stoppt und so Ausfallzeiten minimiert.
Erweiterte Sicherheitsfunktionen bieten noch mehr Vorteile. Mit dem Safe Stop 1 (SS1-t) beispielsweise können Maschinen vor dem Anhalten ein kontrolliertes Hochfahren durchführen. Anstelle eines abrupten Stillstands, der die Ausrüstung belastet, erhalten Sie einen sanfteren und sichereren Stopp, der sowohl Menschen als auch Maschinen schützt. In ähnlicher Weise kombiniert SafeBound™ lokale und Remote-Sicherheitssignale, ohne dass eine zusätzliche Sicherheitslogik oder eine Sicherheits-SPS erforderlich ist, was ein intelligenteres Systemdesign und einen effizienteren Betrieb ermöglicht. Diese Innovationen ebnen den Weg für autonome Maschinen, die nicht nur sicher, sondern auch auf Verfügbarkeit und Flexibilität optimiert sind.
Blick in die Zukunft: Sicherheit als Vertrauensbasis
Im Kern geht es bei der funktionalen Sicherheit um Vertrauen. Die Arbeiter müssen darauf vertrauen können, dass die Maschinen um sie herum sie schützen. Unternehmen müssen darauf vertrauen können, dass ihre Systeme den sich entwickelnden Standards entsprechen. Und die Kunden müssen darauf vertrauen können, dass sie Geräte kaufen, die für die Zukunft gebaut sind.
Deshalb ist funktionale Sicherheit wichtig: Sie ist nicht nur eine technische Anforderung. Sie ist die Grundlage für sichere Innovationen, nachhaltiges Wachstum und menschenzentrierte Automatisierung.
Erfahren Sie hier mehr über die Functional-Safety-Lösungen von HMS:
Über den Autor

Stefan Kraus ist Produktmanager Funktionale Sicherheit bei HMS Networks. Stefan verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der industriellen Kommunikation und hat sich seit 2012 auf funktionale Sicherheit spezialisiert.